Wie fühlt sich die erste Langdistanz an?

Emotionen und Fakten von Ali.

Nachdem wir dieses Jahr gleich 3 erfolgreiche und glückliche Langdistanz-Rookies und Finisher hatten, hier mal ein Bericht, was man dabei so alles erlebt und fühlt, was man so alles auf sich nimmt und welche Herausforderungen es gibt. Stellvertretend für alle 3 (Natalie, Ali und Gabi), lassen wir mal Ali aus Sicht eines Vollzeitberufstätigen Familienvaters seine Highlights beim Ironman Hamburg in seinen Worten beschreiben:

„Nachdem am Montag letzter Woche bei mir Borrelien im Blut nachgewiesen wurden, der Arzt mir vom Wettkampf abgeraten und die Einnahme von Antibiotikum verschieben hatte, war für mich eine Welt zusammengebrochen. Denn ich fühlte mich absolut in Topform und hatte bis auf die typische Wanderröte am Bauch (Zeckenbiss war im März 2019) keinerlei Beschwerden. 

Letztendlich bin ich das Risiko eingegangen und versprach das Antibiotikum nach dem Wettkampf einzunehmen. 

Für alle Fälle hatte ich eine Rücktrittsversicherung abgeschlossen. Sollte das Schwimmen ausfallen, wäre es für mich ein KO-Kriterium. 

Die frohe Botschaft wurde uns am Freitag beim Briefing verkündet und so konnte ich mich endgültig auf den Wettkampf einstimmen. 

Pünktlich erfolgte der Startschuss für die Age-Grouper um 6:40 für das Schwimmen. Das Wasser in der Alster war angenehmer als befürchtet, jedoch kam es trotz „Rolling Starts“ zu Rangeleien beim Schwimmen. 

Die Wechselzone war beim Briefing als „die längste der Welt“ angepriesen, dennoch war es dort relativ unspektakulär abgelaufen.  

Die Radstrecke war offiziell mit 183 km angegeben, gemäß meinem Tacho waren es 185,5 km. Die Radstrecke war wie erwartet relativ flach und schnell wenn auch phasenweise mit starkem Gegenwind. Insgesamt musste man 4x eine ca. 100 m lange Kopfsteinpflaster-Passage und 32x Schienen überqueren. Highlight der Strecke war die Köhlbrand-Brücke mit insgesamt 400 HM. Da der Großteil der Strecke außerhalb der Stadt verlief, gab es nur gelegentlich Zuschauer.  Die Laufstrecke dagegen bebte regelrecht von der grandiosen Stimmung. Man fühlte sich durch den ununterbrochenen Jubel des Publikums förmlich über die Strecke getragen.  

Zu Beginn des Marathons spürte ich Krämpfe im linken Oberschenkel, die zunächst nach kurzer Zeit wieder verschwanden.  Etwa bei km 24 kamen die Krämpfe verstärkt wieder im linken Oberschenke sowie in der Ferse des gleichen Beins. 

Ab diesem Moment entschied ich die Geschwindigkeit herauszunehmen und mich mehr mit Salz zu verpflegen.  

Da es meine erste Langdistanz war, ging es mir nicht um eine konkrete Zielzeit. Doch unterwegs spürte ich die gute Form und dachte zwischendurch unter 10 Stunden zu finishen. 

Insgesamt war es für mich ein unvergesslich grandioser Tag mit einem unerwarteten Ergebnis. Ich bin überglücklich, dass ich trotz anfänglicher Zögerlichkeit, gestartet bin und so ein gutes Ergebnis an den Tag gelegt habe.  

Ein Ironman ist für einen berufstätigen Familienvater eine extreme Herausforderung. Nur dank der Unterstützung meiner Familie und meiner RSG-Vereinskameraden war es möglich diesen Traum zu verwirklichen.“

Fazit: Alle drei werden das Abenteuer Langdistanz beibehalten und weitere RSGler folgen!

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